Ruth & Hans e. V.
 
 

 
Ruth & Hans e.V.

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Konzept der Kindertageseinrichtung Ruth & Hans

Stand: 2015
Erarbeitet von:
Anja ter Schiphorst, Susann Bothe, Claudia Jabben-Blankenstein, Svenja von Seggern
Träger: Ruth & Hans e.V.
Lambertistr. 8
26121 Oldenburg
Telefon: 0441 – 233 71 33
www.ruthundhans.de


Rahmenbedingungen
Die Einrichtung befindet sich innenstadtnah, in einem alten Oldenburger Wohngebäude (früher Synagoge) mit besonderem Charme, welches baulich als Krippe umgestaltet und genutzt wird. Unsere Krippe befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes.
Zu der Einrichtung gehört ein sehr groß angelegter Garten (ca.450 m2) mit diversen Spielmöglichkeiten, wie Sandkiste, Korbschaukel und ein selbstgebautes Spielhaus. Eine große grüne Wiese fordert zum Laufen und Toben heraus. Wir verstehen uns als eine familienergänzende und nicht als ersetzende Einrichtung!
Im Jahr 2006 wurde Ruth & Hans, vorerst als eine rein private Kindertagesstätte, von Susann Bothe und Anja ter Schiphorst gegründet.
2009 wurde die private Rechtsform der GbR in den gemeinnützig eingetragenen Verein Ruth & Hans verändert und ist seit dem kleinster freier Träger der Stadt Oldenburg.
Die Einrichtung besteht aus einer Gruppe und ist für 10 Kinder im Alter von 1-3 Jahren ausgelegt.


Schwerpunkte und Ziele unserer Arbeit
Im Bereich Pädagogik gibt es viele wertvolle Ansätze, mit denen wir uns intensiv beschäftigt haben.
Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, einen einzigen Ansatz zu verfolgen, sondern aus verschiedenen undogmatisch das für uns Wichtigste und Wertvollste zu nutzen.
Kinder suchen von den ersten Lebensmonaten an Kontakt zu anderen Kindern. Sie sind neugierig auf Menschen, Dinge, auf alles, was ihre Umgebung zu bieten hat. Und genau diese Neugier wollen wir uns zu Nutze machen, indem wir Kindern vom 1. bis zum 3. Lebensjahr eine Umgebung/Rahmen bieten wollen, in dem sie sich nicht nur wohlfühlen sollen, sondern „IHREN PLATZ“ in einer neuen Gruppe finden.
Mit dem Wissen, dass bei Kindern dieser Altersstufe, sowohl die körperlichen und seelischen, als auch die emotionalen und geistigen Vorgänge noch weitgehend verschmolzen sind, sehen wir eine unserer Hauptaufgaben darin, die Kinder dabei zu unterstützen, ihre Bedürfnisse zu erkennen, auszudrücken, und entwickeln zu lernen.
Schon beim Öffnen der Krippentür beginnt ein neuer Lebensabschnitt, auch für die Eltern.
Ein Lebensabschnitt voller Abenteuer, Herausforderungen und auch voller Fragen, was ein Kind in seinen ersten Jahren erfahren und womit es in Berührung kommen soll. Nicht selten sind viele Eltern in dieser Phase verunsichert, denn in dieser Zeit sind der Entdeckerdrang und die Begeisterung für das Lernen besonders ausgeprägt.
Ihr Kind soll sich von Anfang an bei uns behaglich und aufgehoben fühlen. Und Sie, als Eltern, ebenso.
Unsere pädagogischen Qualifikationen und unser berufliches Wirken werden durch eigene familiäre Erfahrungen als Mehrfach-Mütter noch ergänzt.
Ihren Kindern die individuelle Unterstützung zukommen lassen und den Eintritt in den Krippenalltag zu erleichtern und sie behutsam zu begleiten, ist uns ein großes Anliegen.
Wir glauben an die verborgenen schöpferischen Kräfte in jedem Kind. Sie zu wecken, zu aktivieren und das Kind in seinem Handeln zu motivieren, steht bei uns jeden Tag aufs Neue wieder im Vordergrund. Doch bei allem was wir Kindern an Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung anbieten, sollen sie in erster Linie frei von Druck und Verpflichtungen Kinder sein dürfen.
Das wirkliche Wesen der kleinen Menschen kann nur wachsen, wenn man ihm Zeit und Ruhe lässt!
Das Staunen der Kinder - und unser eigenes Staunen über die Kinder - sind oft die schönsten pädagogischen Erlebnisse.


Räumliche Gestaltung
Alle Spielsachen sind für die Kinder offen zugänglich und haben einen festen Platz im Raum. So fordern sie zur Eigenaktivität auf und jedes Kind kann sich in der Freispielphase seine Entwicklungsreize selbstständig suchen.
Dies ist sehr förderlich, da jedes Kind seine eigene Art des Lernens und vor allem seine eigenen Zeitfenster dafür hat.

Juhu-Freispielzeit. Hier wollen wir sein. Aber was ist mein, was darf ich, wie darf ich, was sind meine Grenzen? Zeige sie mir ruhig und ich folge dir. Viele kleine Schritte und ich werde mal wie du. Meine kleine Meinung habe ich aber immer dabei ! ;-)

Die Aufteilung innerhalb der Räume ist so gewählt, dass die Kinder auch Rückzugsmöglichkeiten finden, um sich selbst gewählte Auszeiten zu ermöglichen oder aber außerhalb des Geschehens in Ruhe ein Bilderbuch mit der Erzieherin zu betrachten.
Da unsere Wohn-Küche auch Raum für Kreativität bietet, können wir bei Bedarf die Gruppe auch einmal trennen oder altersspezifisch fördern. So kann in Kleingruppen von 1-3 Kindern ganz in Ruhe etwas Eigenes entstehen.
Auch der Toberaum wird häufig für besondere Angebote genutzt. Gerne schaffen wir hier eine Art Bewegungsbaustelle um die Eigeninitiative in jeder Entwicklungsstufe anzuregen und die Motorik zu fördern.


Die Erzieherinnen bei Ruth & Hans
Wir Erzieherinnen sind uns unserer ständigen Vorbildfunktion sehr wohl bewusst und verhalten uns reflektiert und einfühlsam.
Authentizität ist uns in unserer Arbeit sehr wichtig.
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung ist uns nichts Menschliches fremd. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildung bleiben wir offen für Neues, sind neugierig und immer im Gespräch. Gerne bilden wir neue Kolleginnen gemeinsam mit der Fachschule aus, so dass wir jährlich eine Praktikantin an einigen Wochentagen bei uns haben. Der Austausch mit der Fachschule oder Universität ist immer rege, spannend und konstruktiv.
Wir arbeiten absolut transparent und dokumentieren jeden einzelnen Tag für Sie als Eltern in Form eines angeschlagenen Tagesplanes.
Für jedes Kindes wird eine Dokumentation in Form einer Portfolioarbeit angelegt, die uns sehr wichtig ist. Diese startet mit dem ersten Tag der Betreuung.
Der Portfolioordner veranschaulicht wertfrei die Entwicklung des Kindes anhand von Fotos, gemalten Bildern oder auch aufgeschriebenen Anekdoten. So entsteht im Laufe der Krippenzeit ein sehr persönliches Buch über jedes einzelne Kind, was am Ende der gemeinsamen Krippenzeit mit nach Hause genommen wird. Hinzu kommt der von uns regelmäßig gepflegte, passwortgeschützte Familienbereich, der Ihnen online zu jeder Zeit einen Einblick in unsere Arbeit gewährt.
Durch die von uns bewusst geschaffene Altersmischung der Kinder (1-3 Jahre) entsteht langfristig eine Gruppe, in der jeder von jedem abschaut und lernt. Das voneinander Lernen bezieht sich auf jegliche Form der Kommunikation, des sozialen Miteinanders und der motorischen Entwicklung. Die Gruppe und jeder einzelne sind dabei wichtig.
Jeder ist anders und das ist gut so!
Neben den freien, spontanen Spielphasen gibt es auch viele Spielangebote, in denen die Erzieherinnen die Interessen der Kinder aufgreifen, lenken und bewusst Anregungen geben.

Ich will rennen, klettern, toben, ab und zu sollst du mich loben; ich möcht die Welt genau begreifen, dir mal in die Füße kneifen. Wir bauen ein Schiff aus Holz, sehr fein. Kommt Obst und Gemüse vom Pferdemarkt rein. Toben im Toberaum können wir machen und noch ganz andere tolle Sachen. Oder wollen wir Turmbauer sein? Oh ja, such du das Holz, ich hole den Leim.

Ein immer wiederkehrendes Ziel unserer Arbeit ist es, Neigungen von Kindern frühzeitig zu erkennen und sie im Finden ihrer eigenen Richtung zu unterstützen.


Musik
Unsere Musik ist experimentell. Wir machen Musik mit Dingen, die Kinder gerne in den Händen halten. Wir zupfen Saiten, basteln Instrumente, schlagen Töpfe und rasseln mit Reis im Morgenkreis.
Wir begrüßen den Tag mit Gesang und begleiten damit die Gruppe durch die Jahreszeiten. Wir singen Lieder aller Art, afrikanische und auch plattdeutsche. Musik bewegt uns und daraus entsteht manchmal auch Tanz.
Musik begleitet alle unsere Feste: Geburtstag, Ostern, Sommerfest und Weihnachten.
Musik ist universell, wird von allen Menschen verstanden und ist uns in unserer Arbeit sehr wichtig


Tagesablauf
Ein strukturierter Tagesablauf hat bei uns oberste Priorität. Er ist gespickt mit Ritualen, die bis auf sehr wenige Ausnahmen täglich im selben Rhythmus gelebt werden.
Die dadurch von uns bewusst geschaffenen bekannten Abläufe helfen den Kindern, sich zu orientieren und bilden die Basis für ihre innere Sicherheit.

8.00 - 9.00 Uhr Ankommen der Kinder und Verabschiedung der Eltern durch Winken am Fenster( als Ritual!)
9.15 - 9.30 Uhr Sitzkreis auf dem Boden mit viel Singen, Tanzen und Fingerspielen
9.30 – 10.00 Uhr gemeinsames Frühstück (immer frisch und vollwertig mit saisonalem Obst)
Im Anschluss daran ziehen wir uns alle an und gehen nach draußen in unseren schönen Garten oder aber wir erkunden die Umgebung und andere Spielplätze mit unserem Bollerwagen.
11.30 Uhr frisch (saisonales Gemüse aus der Region) zubereitetes Mittagessen für alle.
Im Anschluss daran machen viele Kinder einen Mittagsschlaf oder ruhen sich im Gruppenraum - bei ruhigem Spiel oder Vorlesen - von dem Vormittagsgeschehen aus.
Um 14 Uhr werden dann alle Kinder wieder abgeholt.



Elternarbeit
Die Bereitschaft zur Kooperation zwischen Elternhaus und der Einrichtung sind ein wichtiger Punkt, damit sich ein Kind bei uns wohlfühlen und entfalten kann.
Das gemeinsame Ziel sollte immer das Wohl des Kindes sein.
Dazu gehören für uns regelmäßige Entwicklungsgespräche, Elternabende und die organisierten Feste, wie Sommerfest und Weihnachtsfeier, an denen sich alle gleichermaßen beteiligen sollten. Auch die sogenannten Tür- und Angelgespräche sind in diesem Zusammenhang unerlässlich und werden von uns täglich gelebt.

Das Lieblingsbuch, der Schnuller, ein Tuch oder Fläschchen, das Kuscheltier, all das bringt ein Stück „zu Hause“ in die Krippe, wenn das Heimweh einmal leise „HALLO“ sagt.


Einen großen Platz widmen wir hier im Anschluss dem Thema Eingewöhnung:

Die Eingewöhnung bei Ruth & Hans
Liebe zukünftige Ruth & Hans Eltern,

wir freuen uns, dass Sie sich für unsere Kindertageseinrichtung entschieden haben. Um Ihnen und Ihrem Kind den Start zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Punkte zur Eingewöhnung zusammengefasst:
In unserer Einrichtung gibt es kein starres Eingewöhnungsmodell, da uns die Erfahrung gezeigt hat, dass jedes Kind anders ist und auch jede „Eingewöhnung“ sehr individuell verläuft.
Nach ein paar Tagen des gemeinsamen Kennenlernens wird die Gestaltung des Trennungsprozesses individuell mit Ihnen abgestimmt. Sie kommen in den ersten Tagen zusammen mit Ihrem Kind zu uns und „entdecken“ gemeinsam den Alltag bei Ruth & Hans. Diese Anfangszeit ermöglicht allen Beteiligten den strukturierten Tagesablauf kennenzulernen.
Zu Beginn sollen Sie immer für Ihr Kind da sein, wenn es Schutz und Nähe sucht. Wir möchten Sie aber bitten, nicht aktiv am Gruppengeschehen teilzunehmen und mit anderen Kindern zu spielen oder ihnen vorzulesen. Es sollen Situationen vermieden werden, die Ihrem Kind Anlass zur Eifersucht geben und es in seinen Handlungen beeinträchtigen könnten.
Eine behutsame Kontaktaufnahme mit Ihrem Kind wird von uns selbstverständlich forciert und das Kennenlernen dadurch intensiviert. Aufgrund der Einrichtungsgröße und des guten Betreuungsschlüssels gibt es bei Ruth & Hans keine sogenannte „Bezugserzieherin“, sondern es kümmert sich immer diejenige um das Kind, welche gerade in der Nähe ist. Das Konzept der festen Bezugserzieherin wird bei Ruth & Hans nicht unterstützt, da es gerade in der sensiblen Phase der Eingewöhnung auch dazu kommen könnte, dass diese erkrankt oder im schlimmsten Fall für eine längere Zeit ausfällt.
In solch einem Fall würde Ihr Kind eine neu gewonnene Basis verlieren. Ausnahmen gibt es, wenn sich die Vorliebe eines Kindes zu einer bestimmten Erzieherin herauskristallisiert. Dann wird natürlich in der Anfangszeit ein enger Kontakt des Kindes zu einer bestimmten Erzieherin ermöglicht, um ein größtmögliches Wohlbefinden des Kindes zu gewährleisten. Der Kontakt zu den anderen Erzieherinnen im Team wird dann weiter gefördert. Erfahrungsgemäß lösen sich diese Personenpräferenzen im Laufe der Zeit und nach der erfolgreichen Eingewöhnung auf. Der zweite Teil der Eingewöhnung gestaltet sich so, dass sich nach einigen Tagen die Eltern erst einmal aus dem Sichtfeld des Kindes entfernen, aber in der Einrichtung verbleiben, um sofort in der Nähe sein zu können.
Kann das Kind diesen Umstand gut zulassen und haben Sie als Eltern ein positives Gefühl, wird die Trennungsphase eingeleitet, die wir langsam zeitlich steigern. Wenn es dann zu der Trennung von Ihrem Kind kommt, ist es GANZ WICHTIG, dass Sie sich von Ihrem Kind klar und deutlich verabschieden und jederzeit telefonisch erreichbar sind.
Sich zu entfernen ohne Abschied, weil das Kind gerade so schön spielt, führt zu Irritationen, Unmut und Angst!
In dem Moment der Verabschiedung handelt es sich um eine Trennung des Kindes von seiner Hauptbindungsperson und es ist nicht verwunderlich, wenn es zu emotionalen Reaktionen des Kindes kommt. Sie müssen in der Lage sein, diese auszuhalten und zulassen, dass es von der Erzieherin getröstet wird. Auch bei einem tränenreichen Abschied sollte dem Kind das Gefühl gegeben werden, dass alles gut wird.
Falls sich das Kind während der Trennung noch auf dem elterlichen Arm befindet, ist es wichtig, dass Sie der Erzieherin das Kind übergeben.
Wenn Sie zur vereinbarten Zeit oder aufgrund eines Anrufes zurückkommen müssen, halten wir es für sinnvoll, dass Sie unmittelbar die Einrichtung gemeinsam mit dem Kind verlassen und an diesem Tag nicht länger am Gruppengeschehen teilnehmen.
Diese Regelung hilft den Kindern im Laufe der Zeit einen gewissen Ablauf zu erkennen und beugt dem Missverständnis vor, dass die Anwesenheit der Eltern zum Krippenalltag gehört.
Um verschiedene Verläufe von Eingewöhnungen verdeutlichen zu können, stellen wir Ihnen bei Bedarf gerne anonymisierte Eingewöhnungsberichte aus unserer Einrichtung vor.
Viele verschiedene Faktoren, wie die bisherigen Trennungserfahrungen des Kindes, die Ablösebereitschaft der Eltern, das Alter und der Mobilitätszustand der Kinder etc. beeinflussen die Gestaltung der Eingewöhnung. Aus diesem Grund wird in der Einrichtung Ruth & Hans nicht nach einem starren zeitlichen Modell eingewöhnt, sondern wir verfahren nur in Anlehnung an das Berliner Modell. Im Durchschnitt liegt der Eingewöhnungszeitraum vom ersten Tag des Krippenbesuchs bis zum Absolvieren des Mittagsschlafes bei etwa vier Wochen. Wenn die Kinder bereit sind, ihren Mittagsschlaf in der Einrichtung zu machen, dann spricht das Ruth & Hans Team von einer erfolgreichen und abgeschlossenen Eingewöhnung.

Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit Ihnen und Ihren Kindern!
Das Team von Ruth & Hans

Hier können Sie das Konzept als PDF herunterladen.